Lochstreifen

Geschichtliche Entwicklung

 

Lochstreifen dienten von Mitte des neunzehnten Jahrhunderts bis ins zwanzigste Jahrhundert der Darstellung und Speicherung von Daten auf langen Papier- oder auch Kunststoffbändern. Die heute noch bekannten Lochstreifen werden als Speichermedium für Fernschreiber und Computer eingesetzt.

 

Joseph-Marie Jacquard verwendete erstmals 1805 Lochstreifen als Steuereinheit einer Webmaschine.

 

Der Lochstreifen ist der Vorläufer der Lochkarte als Datenspeicher. Die Lochkarte als Datenspeicher wurde erstmals 1890 von der staatlichen Verwaltung in den USA bei der Volkszählung durch Herman Hollerith eingesetzt.

 

Lochstreifen und ähnliche mechanische Speichersysteme wie Lochkarten waren vor dem Aufkommen magnetischer Speichermedien wie dem Magnetband und der Magnetplatte die wirtschaftlichsten les- und beschreibbaren Datenträger.

Im Computerbereich haben sie ihre Bedeutung verloren.

 

 

Prinzip

 

Das Schreib-/Leseprinzip entspricht bis auf das Format des Datenträgers im Wesentlichen den Lochkarten:

 

Zum Beschreiben eines Lochstreifens wurden Stanzen verwendet, die im rechten Winkel zur Laufrichtung eine Leiste von Stanzköpfen besaßen.

 

Das entsprechende Lesegerät bestand aus einer Reihe von Kontaktstiften, die in ihrer Anordnung den Stanzköpfen des Schreibers entsprachen. Der Lochstreifen wurde über die Stifte gelegt, die nur einen Kontakt schließen konnten, wenn an ihrer jeweiligen Position ein Loch ausgestanzt war.

 

Eine Lochreihe mit n möglichen Lochpositionen erlaubt die Darstellung von 2n verschiedenen Zeichen. Verbreitete Codes waren der Baudot-Code mit fünf Lochpositionen für Fernschreiber und ASCII mit sieben oder acht (sieben plus Paritätsbit) Lochpositionen für Computeranwendungen.

 

5-Bit Lochstreifen (Baudot-Code)

 

 

Datenspeichermedien

Lochstreifen