Lochkarte

Ursprünge/Verwendung

Lochkarten und lochkartenähnliche Systeme werden ab etwa der Mitte des 18. Jahrhunderts im Bereich der Automatisierung und der Datenverarbeitung verwendet.

 

Drehorgeln werden oftmals noch heute mit lochkartenähnlichen Speichermedien (so genannte Faltkartonnoten oder Lochbandrollen) gesteuert, aber auch andere automatische und teilautomatische Musikinstrumente bedienen sich dieses Verfahrens.

 

Die Ursprünge der Lochkarte gehen auf die Funktionsweise von Spieldosen und anderen Automaten zurück.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Spätere Geschichte

 

Die Einführung von Magnetbändern als schnellen und transportablen Massenspeichern verdrängte, beginnend Mitte der 1960er Jahre, langsam die Lochkarte als Speichermedium für Computer.

Lochkartensysteme fanden wegen ihrer Robustheit aber auch andere Anwendungsbereiche, so zum Beispiel für Schlüsselkarten und Ausweiskarten.

Lochkarten im Hollerith-Format gibt es heute noch bei einigen mechanischen Stempeluhren.

In der Computertechnik sind reale Lochkarten heutzutage nicht mehr von Bedeutung.

 

Arbeitsweise

 

Um Lochkarten zu beschreiben bzw. zu stanzen, gab es Lochkartenstanzer. Diese Geräte hatten eine Schreibmaschinentastatur, eine Zuführvorrichtung für die Lochkarten und eine Programmkarte. Auf dem Lochkartenstanzer wurden die Daten in die Lochkarte gelocht und zur Kontrolle auf einer zweiten Maschine, dem Kartenprüfer nochmals eingegeben.

 

Lochkartenstanzer konnten zur Datenausgabe von Programmen wie Drucker angesteuert werden. Neuere Geräte druckten zusätzlich zum gestanzten Code den Inhalt als Klartext mit auf die Karten, erfahrene Programmierer konnten die Lochkarten auch ohne weitere Hilfsmittel, einfach nur durch Betrachtung der Lochpositionen, lesen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Eingelesen wurden die Lochkarten durch optische oder mechanische Lesegeräte. Der Lochkartenstapel wurde in ein Lesefach eingelegt und mit einem Gewicht beschwert. Auf Knopfdruck wurde das Gerät angeschaltet. Durch ein Gebläse wurde der Stapel aufgelockert und eine Karte nach der anderen wurde eingelesen. Der Lesevorgang selbst erfolgte entweder durch mechanisches Abtasten mit Stiften oder durch Lichtschranken mit Fotozellen.

 

 

 

Datenspeichermedien

Lochkarte

Lochkartenstanzer von IBM

Lochkartenstanzer

Lochkartonsteuerung einer Tanzorgel