Diskette

 

Eine Diskette ist ein magnetischer Datenträger, der zur Datenspeicherung verwendet wird. Im Speziellen handelt es sich dabei um eine flexible Kunststoffscheibe (daher der Name, oft auch „Floppy“ vom englischen floppy disk), die mit einem magnetisierbaren Material (meist Eisenoxid) beschichtet ist.

Zum Schutz ist diese Scheibe meist in einem Kunststoffgehäuse verpackt, je nach Art entweder ebenfalls biegsam oder starr.

Außerdem verfügen Disketten über einen Schreibschutz.

 

90-mm-(3,5")-Diskette                        130-mm-(5,25")-Diskette

 

 

 

 

Eigenschaften

 

Der Durchmesser von Disketten wird meist in Zoll (") angegeben, gebräuchliche Größen sind oder waren:

· 200 mm (ca. 8") mit 180 KB – das ursprüngliche Diskettenformat von IBM als Ersatz für die unhandlichen Stapel von Lochkarten

· 130 mm (ca. 5,25") mit 80 kB bis 1200 kB (160 kB bei den ersten IBM-PCs)

· 90 mm (ca. 3,5") mit 720 KiB bis 3520 KiB ≈ 3,4 MB (ED-Disketten mit 44 Sektoren formatiert)

 

Darüber hinaus wurden noch andere Größen (unter anderem 80 mm (ca. 3 Zoll) (Schneider CPC), 3,25 Zoll und 50 mm (ca. 2 Zoll)) entwickelt, die sich aber nicht durchsetzen konnten.

 

Man unterscheidet zudem:

· ein- und zweiseitig beschriebene Disketten (SS: single sided, DS: double sided),

· die Aufzeichnungsdichte, die sich aus dem verwendeten magnetischen Material ergibt (SD: single density, DD: double density, QD: quadruple density, HD: high density), sowie

· hard- oder soft-sektoriert.

 

Zur genauen Spezifikation einer Diskette gehören noch weitere Angaben:

· die Anzahl der Magnetspuren („Tracks“) (typischerweise 40 oder 80)

· die Anzahl Sektoren (Blöcke pro Spur) (zum Beispiel 18)

· die Blockgröße (früher 128, 256 oder 512 Byte, heute meist nur noch 512 Byte)

· das Aufzeichnungsverfahren (anfänglich FM, später meist MFM; bei Apple und Commodore wurde auch das GCR-Verfahren eingesetzt)

 

 

Diskettenlaufwerke

 

3,5"-Diskettenlaufwerk

 

Ein Diskettenlaufwerk dient zum Lesen und Schreiben der Daten der Diskette. Es gibt interne, die in ein Computergehäuse integriert werden, und externe Laufwerke, die ein eigenes Gehäuse haben und über Kabel an den Rechner angeschlossen werden. Die Bauformen entsprechen denen der Disketten: 200 mm (8"), 130 mm (5,25") und 90 mm (3,5").

Während 8"-Laufwerke meist nach dem Anschalten pausenlos laufen und bei Nichtgebrauch die Schreib-Lese-Köpfe von der Diskette abgehoben werden, wird bei den kleineren Varianten der Motor nur bei Bedarf angeschaltet; die Köpfe können daher immer auf der Diskettenoberfläche verbleiben, ohne diese zu überlasten.

 

Geschichte

 

Die erste Diskette (200 mm, 8 Zoll) mit dem dazu gehörenden Laufwerk wird von IBM 1971 auf den Markt gebracht. Die Erfindung wird allgemein Alan Shugart zugeschrieben.

 

Dieser gründet 1973 seine eigene Firma (Shugart Associates) und entwickelt 1976 die 5,25"-Diskette.

 

1978 stellte TEAC das erste 5,25"-Diskettenlaufwerk der Welt vor; für die damals neuen Mikrocomputer wird das neue Format sofort aufgegriffen, für Großrechner erst etwas später.

 

1981 stellt Sony die 90-mm-(3,5")-Diskette im starren Gehäuse mit zunächst  737 kB (9 Sektoren), später 1,47 MB (18 Sektoren) (fälschlicherweise mit 1,44 MB bezeichnet).

 

Später erscheinen noch so genannte ED-Disketten mit 2,88MB (36 Sektoren)

 

Die 1,44 MB-Diskette blieb viele Jahre hindurch der übliche Standard, bis die Diskette durch die zunehmende Vernetzung der Rechner und die neuen, wesentlich mehr Daten fassenden, Medien an Verbreitung und Nutzung verlor.

 

Alternativen

 

· Zeitweise wurden in IBM-PC und auch Apple-Computern Zip-Laufwerke (100 MB) als Diskettenlaufwerksersatz verbaut. Diese konnten sich aber nicht dauerhaft durchsetzen, da sie von den beschreibbaren optischen Medien verdrängt wurden.

 

· Ein sehr kurzes Gastspiel als Ersatz hatten SuperDisk Laufwerke (LS120). Neben speziellen Speichermedien sind hier auch Standard-3,5"-Disketten mit einer Kapazität von 1,44 MB bzw. 720 KB verwendbar.

 

· Sony versuchte sich 1998 mit einen HiFD- Diskettenlaufwerk das mit 200MB Kapazität und zur 1,44 MB-Diskette kompatibel die gängigen Laufwerke ablösen sollte.

 

All diese verbesserten Versionen des ursprünglichen 3,5-Zoll-Diskettenlaufwerkes konnten jedoch keine breitere Verbreitung erlangen; mittlerweile sind auch sie hinsichtlich Speicherkapazität und Geschwindigkeit überholt.

Heute werden zunehmend USB-Sticks (Flashspeicher) sowie andere externe USB- und FireWire-Massenspeicher wie Festplatten und DVDs als Datenträger verwendet.

Datenspeichermedien

3,5"-Diskettenlaufwerk

90-mm-(3,5")-Diskette

130-mm-(5,25")-Diskette