VORLÄUFER DES INTERNETS:

Ein bestimmtes Datum zur Festlegung für den Beginn der Vorbereitung eines Computernetznetzes gibt es nicht. So könnte man als Vorläufer die Straßen- und Kommunikationssysteme der Perser, Chinesen, Römer, Assyrer oder auch der Mongolen ansehen. Technisch gesehen war beispielsweise der Telegraph ein Vorläufer des Internets. Durch Telegraphen konnten Menschen um 1840 Nachrichten über weite Strecken übermitteln. Diese Übermittlung erfolgte über zwei verschiedene Zeichen: kurze und lange Striche. Unser Computer übermittelt ebenfalls Daten über besondere Zeichen "0" und "1". 1876 wurde das Telefon von Alexander Graham Bell erfunden. Und auch heute sind Telefonleitungen die wichtigsten Datentransportmittel im Internet. 1941 wurde der erste vollarbeitsfähige, programmgesteuerte und elektromagnetische Digitalrechner der Welt von dem deutschen Ingenieur Konrad Zuse erbaut. Der Computer erhielt den Namen "Z3" und s4ein Innenleben bestand aus 2000 Relais. Der Beginn der Entwicklung ist allerdings in der Zeit des Kalten Krieges zu finden. 1957 schickten die Sowjets den Sputnik- Satelliten in das All. Dieses Ereignis hat einen besondere Bedeutung. Der Sputnik Satellit war der erste geostationäre Satellit. Wichtig, da heute die Datenübertragung per Satellit eine große Rolle spielt. Außerdem demonstrierte dadurch die Sowjetrepublik (UdSSR) gegenüber den Vereinigten Staaten (USA) ihren technischen Vorsprung. In der Geschichte der USA galt dieses Ereignis als der sogenannte "Sputnik- Schock". Die USA befürchtete, dass die Sowjetunion ihre Kenntnisse über Satelliten auch militärisch einsetzten konnten. Aus diesem Grund wollten die USA ihre technische Vorherrschaft zurückgewinnen. Um dies zu verwirklichen gründete das US- Verteidigungsministerium die Advanced Research Projects Agency (ARPA). Deren Auftrag war es neuartige Technologien zu entwickeln.

Ein Vorteil dieser neuartigen Erfindung war, dass viele Benutzer von einem teuren Rechner profitieren konnten. Schwerwiegende Nachteile der Konstruktion waren, dass man keine unbegrenzte Anzahl von Terminals an den Zentralrechner anschließen konnte. Es war auch nicht möglich Terminal unterschiedlicher Typen oder auch Hersteller miteinander zu verbinden. Die Folge war, sollte in der Leitung ein Fehler auftreten, würde der Zentralrechner ausfallen und somit konnte auch an keinem angeschlossenen Terminal weiter gearbeitet werden. Bedeutend war aber nun, dass bei einem möglichen Atombombenabwurf durch die Sowjets die Kommandostruktur der USA aufrecht erhalten werden konnte. Daraufhin wurde ein dezentrales Netz von Paul Baran entwickelt, welches störungstunempfindlicher sein sollte.

TIME-SHARING

In den späten 50er Jahren entstand das erste Time- Sharing - System. Das bedeutet, dass mehrere Nutzer gleichzeitig die Leistung eines Rechners teilten. Im Aufbau bedeutete das , dass ein Zentralrechner im Mittelpunkt stand und um ihn herum sich mehrere Terminals befanden, mit denen die Nutzer diesen Zentralrechner zur selben Zeit betätigen konnten.

DEZENTRALES NETZWERK

Dezentrales Netzwerk heißt, dass nicht jeder Rechner mit jedem verbunden sein muss. Stattdessen sind mehrere zentrale Netzwerke miteinander verbunden. Sollte jetzt eine Leitung zerstört werden, hätte dies den Ausfall eines gesamten Netzes, also mehrerer Rechner, als Folge.

DISTRIBUTED NETWORK

Um auch dieses Problem zu lösen entwickelte Baran das Distributed Network, welches am geeignetsten schien. Bei diesem Netzwerk fiel der Zentralrechner weg. Jeder Computer, der sich im Netz befand, besaß selbst alle Funktionen und war somit nicht länger auf die Leistung des Zentralrechners angewiesen. Außerdem war es ebenfalls von Vorteil, dass es bei Datentransfers viele Wege vom Sender zum Empfänger gab. Bei dem Distributed Network müsste man jede einzelne Leitung zerstören um das gesamte Netzwerk außer Gefecht zu setzten.

PACKET SWITCHING

Eine weitere neuartige Entwicklung war die des sogenannten "packet switching". Packet Switching heißt, dass eine Datei in viele kleine Pakete zerlegt wird und diese dann einzeln verschickt werden. Für jedes der einzelnen Pakete wird der günstigste und kürzeste Weg zum Empfänger gesucht. Angekommen bei dem Zielrechner werden die einzelnen Pakete wieder zu ihrem ursprünglichen Paket, der Datei, zusammengefügt. Da diese Art der Datenübermittlung jedoch nicht absolut zuverlässig ist, kann es auch passieren, dass eines der einzelnen Pakete sein Ziel nicht erreicht. Sollte dieser Fall eintreffen wird nur dieses bestimmte Paket (nur dieser bestimmte Teil der Datei) neu versendet. Durch diese Lösung wird die Übermittlung der Daten beschleunigt und Leitungen werden nicht so stark belastet.