Schwache KI


Wie bereits erwähnt haben die Anstrengungen der Wissenschaftler in diesem Bereich bereits Erfolge hervorgebracht. Diesen soll sich nun der folgende Abschnitt dieser Seite widmen.

Wenn es um die Lösung konkreter Anwendungsprobleme durch KI geht, fällt sofort ein witziges Paradoxon auf: In jenen Bereichen, die vielen Menschen schwer fallen, ist die Technik besonders erfolgreich, zum Beispiel, wenn es um das Lösen komplizierter mathematischer Aufgaben, oder die Diagnose von Krankheiten geht. Hier sind bereits so genannte Expertensysteme mit rationaler KI entwickelt worden. Geht es hingegen um die Bewältigung einfachster Alltagsaufgaben, wie zum Beispiel das Erkennen von Gesichtern, das Verstehen natürlicher Sprachen, oder die Planung und Ausführung eines Einkaufs in der Stadt, bekommt die Technik gewaltige Probleme. Begründet ist dies darin, dass es eben noch nicht gelungen ist eine vom Menschen unabhängige Form der Intelligenz zu schaffen.

Jede Form der KI funktioniert daher vereinfacht nach dem selben System: Der Mensch muss sein Wissen in einer formalisierten, sortierten und eindeutigen Form in das System eingeben, welches auf dieser Grundlage, mit ihm zur Verfügung gestellten Bedingungs-Aktionsregeln agiert. Logischer Weise ist es einfacher hier jene Dinge umzusetzen, die der Mensch im Laufe seiner Entwicklung erforscht und herausgefunden hat, als die, die er bereits seit der Steinzeit, oder seit seiner Geburt beherrscht. Die KI bildet also eine ideale Ergänzung zum Menschen.

Aber natürlich versucht die Wissenschaft auch in jenen "Alltagsbereichen" weiter zu kommen, dies ist sowohl bei der visuellen KI als auch bei der sprachlichen KI bereits bis zu einem gewissen Maße gelungen.

Nur das Problem mit dem Einkauf in der Stadt erfordert eine Komplexere Lösung. Schließlich muss das entsprechende System zum einen mobil sein, zum anderen muss es in der Lage sein, den Einkauf zu Planen (Wo?, Was?, Womit?) und auszuführen, trotz möglicher beweglicher und unbeweglicher Hindernisse, sowie variierender Produkte und Preise. Eine solche Fähigkeit erfordert außer den bereits genannten Arten von Intelligenz auch noch manipulative KI..

Vielleicht sei an dieser stelle noch erwähnt, dass die Forschung im Bereich der KI den Menschen auch die eigenen Denkprozesse besser verstehen lässt. Denn bevor man einer Maschine beibringen kann, natürliche Sprachen zu verstehen, Gesichter zu erkennen, oder eben einzukaufen, muss man natürlich, erst ein mal ansatzweise verstehen, wie der Mensch selbst diese Aufgaben löst.

Zurück


(vgl. Cawsey, Alison; Künstliche Intelligenz im Klartext; S.14 ff.)